Die Seenotretter

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Freitag, 21. Juni 2024

89. Yachtclub Lingen bis MLK Liegestelle Hörstel / Alte Fahrt

Voll isses gestern noch geworden im Yachtclub - schlafen aber alle noch, als wir abfahren.

Denn wir sind früh dran. Ans frühe Aufstehen haben wir uns so gewöhnt, dass wir beide schon aufstehen, bevor der Wecker rappelt. Start also früher als geplant. Das schadet nix, denn wir haben SECHS Schleusen vor uns. Alle 5 - 3 - 8 - 9 - 5 - 3 - Kilometer kommt eine daher.

Wetter bedeckt, mal mehr, mal weniger Regen.

An der ersten Schleuse, Frachter raus, wir rein. 

Zweite Schleuse, Frachter raus, wir rein. 

An der Nummer 3 steht das Tor schon offen, am Funk heißt es: "Ich geb euch grün, dann könnt ihr reinkommen!" Während der Schleusung beim Umhängen der Leinen, schießt's mir in den Rücken und ich bin schlagartig nicht mehr handlungsfähig. Fühlt sich an wie ein Messer im Kreuz. Cheffe muss die Schleuse alleine zu Ende bringen, ich bin froh, dass ich irgendwie wieder vom Gangbord in den Salon komme. Hilft nix, jetzt muss ich Tabletten einwerfen. Bis zur nächsten Schleuse sind es 9 Kilometer, bis dahin wird das Schmerzmittel schon wirken. So ein Sch ... - und DAS, wo wir am Montag die Schleuse Anderten vor der Flinte haben. Bis dahin muss der Rücken ok sein, sonst ... ja sonst ... schau mer erstmal.

An die 4. Schleuse kommen wir, da is schon gleich grün - nix wie rein und rauf. Geht einigermaßen nach den Tabletten. Bei der Ausfahrt liegt im Oberwasser ein Sporti quer vor der Schleuse und dümpelt. Da muss der Schleusenwärter schon erst was sagen am Funk, damit der zur Seite geht. Und dann ist im Oberwasser der Schleuse Altenrheine auch noch eine Liegestelle für Sportis. Dort haben scheints Einige übernachtet ... heißt, wir haben ab jetzt Sportis vor uns. Einer fährt uns noch direkt vor der Nase rum, um dann langsam vorweg zu dümpeln und vor uns her zu schnarchen.

Schleuse Rodde, unsere Fünfte geht nicht so zügig. Wir bekommen die Info, dass es zu Verzögerungen kommt, es sind Taucher im Einsatz. Im Sporti-Wartebereich wird schon im Päckchen gelegen, an einem Baustellenponton liegt ein Sporti und die Schnarchnase von vorhin dümpelt irgendwie im Gelände rum. Was mach mer also? Wir nähern uns den Päckchenliegern, 2 Holländer, um zun fragen, ob wir auch ins Päckchen können. Der Holländer kommt aufgeregt aus seinem Schiff und schwallt mich auf holländisch zu. STOP! Bei mir reichts erst zu goeden dag und hoe gaat het - da frag ich freundlich: "Deutsch oder englisch?" Da blafft der mich richtig grantig an: "Nederlands!" Wusste gar nicht, dass es auch unfreundliche Holländer gibt!?!?

Wir gestikulieren bisschen rum, ins Päckchen dürfen wir nicht - geht auch nicht, denn die Klampen des holländischen Klippers sind dick umwickelt mit den Leinen. Is wohl die Päckchenliegersicherung. 

Es erscheint die Dame des "Hauses" - die spricht sogar deutsch. Sie meint, sie hätten jetzt grün von der Schleuse - is auch grad grün - SIE dürften rein, wir könnten dann bei den anderen ins Päckchen. Was ist dass denn jetzt für ne Nummer - nur EIN Sporti in die Schleuse? Wir ham die Faxen dicke und legen uns an den Baustellenponton. Lecker da! Nur Schlamm und Dreck - Baustelle halt.



Aber von da aus kann man das weitere Geschehen gut beobachten. Denn auch die Schnarchnase hat sich in Richtung Schleuse in Bewegung gesetzt und - was ne Frechheit - fast zuletzt kommen und als erster einfahren ... da wird doch der Holländer in der Pfanne verrückt. Die Schnarchnase ist aber auch ein Holländer und hat scheints den Schleusenwärter nicht verstanden. Die grüne Ampel gilt nämlich dem Frachter, der grade ablegt, und dem Fahrzeug der Taucher. Die Schnarchnase ist aber schon vor den beiden vorm Schleusentor. Keine gute Idee, vor nem Frachter in die Schleuse zu fahren. Cheffe stimmt sich per Funk grade noch mit dem Schleusenwärter ab, der fragt gleich, ob wir das wären vorm Tor. Nee, ein Holländer, hat vielleicht nicht verstanden, worum s'geht. Da bekommt der Holländer aber so was von fix ROT und derbremst es grade noch vor der Schleuseneinfahrt. ALLE müssen wir warten, bis nach ner knappen Stunde der Frachter, der aus dem Oberwasser kommt, ausfährt.  Jetzt hams die Holländer eilig - ENDLICH sind se dran. Der Frachter fährt, rechts und links eingerahmt von holländischen Sportis aus der Schleuse aus.


3 Kilometer noch, dann hammers für heut mit der Schleuserei. Zum Abschluss sind 8,50 Meter aufwärts im Angebot, man gönnt sich ja sonst nix! Kurz nach unserer letzten Schleuse endet für uns die Fahrt auf dem Dortmund - Ems - Kanal und wir biegen am sogenannten nassen Dreieck in den Mittellandkanal, kurz MLK, ab. Hier liegt auch schon fast unser heutiger Liegeplatz. Wir biegen bei km 4 in die Alte Fahrt bei Hörstel ein und haben hier einen feinen Platz. DAS hat sich der holländische Grantler scheints auch gedacht - der is schon da.

Auch für Jack ist es ein idealer Platz, gleich ab Schiff kann er nach Herzenslust sausen. Danke Kalle für den guten Tip - Alle Tips und Tricks und Geschichten von Bord und überhaupt alles Wissenswerte übers Bootfahren könnt ihr in äußerst amüsanter Weise nachlesen bei ...

Captain Kalle ... das lohnt sich unbedingt!! 


Fazit des Tages:

- Jetzt sind wir auf dem MLK,

- erstmal keine Schleusen da.

- Das is auch gut, nämlich am Montag dann,

- steht das Hindenburgsche MONSTER an!!


Schleusen:     6

Bisher:         53 = 59

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