110. Schleusenwartebereich Diemitz bis Rechlin/Claassee Steg 4

Von gestern gibts noch Abendstimmung aus dem Wartebereich der Schleuse Diemitz.

Heute klingelt, zum letzten Mal bevor wir heimkommen, der Wecker um 5.30 Uhr, damit wir Punkt 7 Uhr vor der Schleuse Mirow stehen. Stimmung beim Morgengassi.

Die Fahrt in tollem Morgenlicht.

Da sind sie schon - die Hütten kurz vor Mirow.

Genau vor diesen Hütten biegen wir ab ...

... dann isse da, die letzte Schleuse unserer Tour - Mirow.

Alles frei - 7.00 Uhr ankommen, 7.05 Uhr einfahren - und - man glaubt es kaum ... es kommt NOCH ein Schiff um die Ecke und mit in die Schleuse. Jetzt nimmts aber überhand hier. Wir hatten ja schon einige Schiffe im Gegenverkehr. Beim Verräumen der Leinen, hupf ich gleich vor Schreck wieder zurück aufs Gangbord. In der Plicht schlängelt sich was. Oh mein Gott, ich hasse Schlangen. ABER, es ist "nur" ein junger Aal. Na gut, den nehm ich auf mein Kehrschäufelchen und schleuder ihn zurück ins Wasser. Gruselt mich trotzdem, BAH, greislich!! Keine Ahnung wie DER ins Schiff gekommen ist. Hat wohl irgendwie mitgeschleust.

Ein bisschen Kanalfahrern noch, dann gehts raus auf die Müritz. 

So schauts aus, wenn man sich auf daheim freut!

Kurz vor 9 legen wir an in unserer Marina, allerdings NICHT an unserem Steg 4. Wir wollen nur Frischwasser tanken und Abwassern, dann gehts gleich weiter nach Sietow. Termin in der Planenmacherei ist vereinbart. Gibt also noch ne tolle Müritzüberfahrt. In Sietow werden wir nicht bleiben, denn es steht knackiger Ostwind auf dem Programm, da wirds in Sietow richtig ungemütlich.

Cheffe peilt gleich die Planenmacherei an, während ich mit Jack am Wandelweg wandle. Also, ich wandle, Jack brennt durch die Prärie.

Der Feldrand ist für mich immer wieder ein Erlebnis, gibts so bei uns in Bayern fast nirgends mehr.

Kaum bin ich wieder auf der Silencio mit Jack, kommt ein Erwachsener mit Kind, so ca. 13 Jahre alt, daher. 

Kind: "Die kommen aus Stralsund, ist das der Heimathafen?"

Antwort: "Ja, Stralsund, die kommen aus der Schweiz!"

DAS glaub ich jetzt nicht!!

Mir bleibt nicht viel Zeit, mich darüber zu wundern, denn Cheffe kommt schon daher... Unglaublich - in 55 Minuten Persenning allerbestens repariert, Hund gelüftet, Saibling und Fischbrötchen gekauft, Stachelbeerbaisertorte besorgt, noch kurz mit Hafenmeister Uwe geschnackt, und wieder abgelegt. DAS ist doch schier unglaublich! Nu trödeln wir endgültig heim, mittags halb 2 liegen wir an unserem Steg im Claassee. Ende Gelände! Bisschen Arbeit steht an und für Cheffe natürlich einige Ratscheinheiten, die bestellten Pakete werden abgeholt, ausgepackt, neue Fender aufgepustet ... GsD ham wir nen Kompressor ... Müll und Altpapier entsorgt und so weiter .... aber dann, gegen Abend ... widmen wir uns dem Saibling und dem Wein samt Heimat. 

Die Tour war wunderbar, und heimkommen ist auch wieder unglaublich schön. Jetzt beim Wein erinnern wir uns nochmal an unsere Erlebnisse.

Wir waren 3 Monate und 6 Tage unterwegs. 

Gefahren sind wir 2.369 Kilometer, 242,8 Motorstunden, 102 beweglich Brücken wurden für uns geöffnet und genau 80 Schleusen sind wir rauf oder runter gefahren.

Wir haben unterwegs Freunde getroffen und auch "Stalker", was wirklich super nett war.

Wir haben das Ambiente der holländischen Städte genossen und freuen uns jetzt wieder über die wunderschöne Landschaft in Mc Pomm.

Wir hatten Planänderungen wegen zu viel Wind, aber Plan C - Z war auch immer toll!

Wir haben unglaublich hilfsbereite Menschen kennen gelernt, die uns sehr unterstützt haben. 

UND leider sind wir nur noch mit einem unserer Hunde nach Hause gekommen. Jack vermisst den Brandy sehr, die Beiden waren halt einHerz und ein Seele.

Fazit des Tages:

- Weit gefahren, weit gereist,

- abends heimischen Saibling dann verspeist.

- Wir hatten allerdings die Wahl,

- die wär gewesen ... fangfrischer Aal!

Boah, neeeeee!!!!!