Gestern Abend hatte es noch Stimmung im Hafen von Stavoren.
Heute früh fällt eine Entscheidung! Es geht NICHT übers Ijsselmeer. Windmäßig heute zwar kein Problem, aber dann steht wieder eine lange windstarke Phase in der Prognose. Würde bedeuten, dass wir zwar überm Ijsselmeer sind, aber wieder festhängen - wahrscheinlich eine Woche lang. Woll mer nicht!
Frühs um 8 fahren wir schon an die Ver-/Entsorgungsstation in Stavoren. Wir brauchen immer bisschen länger, bis alles erledigt ist.
Nach Entsorgen wird noch Frischwasser gebunkert, das dauert, in dieser Zeit können wir gleich frühstücken. Es kommt vorbei die Hafenmeisterin. Morgens wird ziemlich früh nochmal geschaut, wer noch abends angelegt hat und noch nicht bezahlt hat. Wobei man hier in Stavoren super einfach und jederzeit bezahlen kann und zwar über Barcode. An jedem Liegeplatz steht ne Nummer mit nem Barcode - einfach scannen, Schiffsdaten eintragen, bezahlen. Soo gehts, wenn man will! Vor uns liegt - in babyblau - die COLLINETTA. Eine große, ziemlich neue Sturier. Ordentlich teures Teil.

Da noch niemand wach ist auf der COLLINETTA, klopft die Hafenmeisterin ans Fenster. Aha - hat noch nix bezahlt - is aber schon gestern nachmittag gekommen. Auch auf mehrfaches Klopfen rührt sich nix - na denn - die Hafenmeisterin schreibt einen roten Zettel und hängt ihn an die Reling. Zahlungsaufforderung! Wie peinlich ist DAS denn!?!? Man kann sicher nicht sagen, dass die Besitzer der COLLINETTA sich nicht auskennen hier. Sturier Schiffe werden hier in Stavoren gebaut. Da weiß man doch Bescheid, oder?
Wir ham mittlerweile unseren Tank voll, also den Wassertank, den Dieseltank füllen wir gleich gegnüber auch noch. Der Tankwart strahlt bei Cheffes Order von 600 Liter GTL Diesel.
Dann sind wir wieder gut gerüstet und legen ab. Es geht wieder ein Stück zurück übers Heeger Meer. Wetter: Sonne Wolken Mix, angenehme Temperatur.
Am Ende des Heeger Meers biegen wir dann diesmal nach steuerbord ab, Großrichtung Lemmer. Wir kommen durch Woudsend.
Immer wieder schauts nach Regen aus, doch fürs Erste bleiben wir verschont.
Einfahrt - Sloter Meer
Mords Segelbetrieb heute! Läuft aber ganz vernünftig.
Ausfahrt vom Sloter Meer ins Slotergat ...
... und rein nach Sloten.
Im Ort gefällt uns keiner der Liegeplätze. Wir fahren durch. Direkt hinter einer Kurve bremst uns dann die Nieuwe Langebrug aus - wir müssen warten, es hat Gegenverkehr durch die Brücke. Da müssen wir unserem Hintermann ein Zeichen geben, der fährt nämlich relativ dicht auf uns auf. Und wir müssen auch weiter warten, die Brücke geht gleich wieder zu, zu viele wartende Autos, die lässt der Brückenwärter zuerst durch, öffnet dann die Brücke für uns, Bruggeld wird im Klompje kassiert, und raus sind wir wieder aus Sloten. Und zack, gibts gleich einen schönen Liegeplatz für uns. Gugg!
Bevor wir ins Städtchen spazieren, gibts Mittagessen. Wir haben einen Mordshunger! Schnelle Küche ist gefragt - Spaghetti mit Bärlauchpesto schmeckt lecker und geht zackig. Wir müssen abwarten bis der Regen aufhört, der hat pünklich zum Anlegen angefangen.
Danach begleiten mich meine zwei Kapitäne in die kleinste Stadt der Niederlande - Sloten. Sehr sehr schön!! 15 Minuten Fussweg - vorbei an einem Biotop. Lebensraum für jede Menge Bodenbrüter, Hunde sind hier nicht erlaubt. Macht nix, Cheffe wartet mit Jack vor dem Biotop.
Der Mohn spiegelt sich im Wasser
Über eine Brücke, was auch sonst, gehts dann in die Stadt.
Auf dem Hügel hinter der Kirche - das Kanonenrohr.
Worauf schiessen die? Mal übern Hügel guggen.
Ach du Schande! Da is ja was los jetzt. Was ein Glück, dass wir bei der Durchfahrt nur Segler hatten, die da anlegen wollten. Jetzt gehts hier zu wie im Taubenschlag.
Rückweg wieder durch die Stadt.
Fazit des Tages:
- Das große himmelblaue Schiff,
- hat gezahlt die Zeche nicht.
- Jetzt babbt ein Kuckuck auf der Hütte,
- auf der Reling in der Mitte!
Schleusen: 0
Bisher: 35 = 35
BB: 4
Bisher: 46 = 50